»Was zum Teufel ist eigentlich New Work?«

  • 31.10.2018
  • von Marion King
Ein Podcast mit einem Dreier-Gespräch über die Definition von New Work, über Inner Work und die eigene Terrorzone ...
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Wir hatten in einem Artikel hier schon auf ein sehr schönes Gespräch über New Work zwischen Joanna Breidenbach (Betterplace) und Hanno Burmester (Unlearn) hingewiesen. Die beiden haben zusammen mit Bettina Rollow einen weiteren Podcast aufgenommen, der sich damit beschäftigt, was dieses „New Work“ denn jetzt eigentlich ist. Zu dritt diskutieren sie ihre Erfahrungen, die gerade in dieser Debatte stattfinden, über ihre Sichtweisen und Definitionen.

Aber auch in diesem Podcast findet sich nicht die eine Definition von New Work. Es reicht von Selbstorganisation, über sinn- und werteorientiertem Arbeiten bis zu agilen Arbeitsmethoden, von kleinen (vielleicht auch sozialen) Projekten in Unternehmen bis hin zu großen strukturellen und vor allem kulturellen Veränderungen. Aber vielleicht braucht es diese eine Definition auch nicht.

Bei „New Work“ geht es auf jeden Fall nicht darum, eine Immer-alle-einer-Meinung-Demokratie in den Unternehmen zu entwickeln, sondern es geht darum, die Vielfalt an Kompetenzen und an Knowhow, aber auch an Motivationen und Interessen gut miteinander zu verbinden.

Einer der wichtigsten Gedanken, den alle gleichermaßen teilen, ist, dass eine Veränderung der Arbeitswelt hin zu einem besseren Miteinander, zu einem nachhaltigeren Wirtschaften nur stattfinden kann, wenn der/die Einzelne „Inner Work“ betreibt. Es geht um die Ausbildung eines inneren Bewusstseins und einer inneren Reife. Und damit um die Übernahme von Selbstverantwortung für das eigene Leben.

Für eine Transformation reicht es deshalb auch nicht, die Menschen mit diesen ganzen neuen Begrifflichkeiten und Buzzwords irgendwie in Berührung zu bringen und zu hoffen, dann passiert schon irgendwie etwas. „Man muss tiefer graben!“ und die Menschen befähigen. Es braucht auf jeden Fall Lernen und neue Kompetenzen.

Bettina Rollow beschreibt ganz schön, dass wir drei verschiedene Zonen haben: die Komfort-, die Inspirations- und die Terrorzone. Die Frage ist, wie wir Mitarbeiter*innen gut in die Veränderung mitnehmen; dafür müssen wir sie aus ihrer Komfortzone bewegen, ohne sie aber zu verschrecken.

Es scheint, als gäbe es unter den Dreien wie ein „Meta-Verständnis“ darüber. Es geht in erster Linie darum, unsere alten Modelle loszulassen („Die bestehenden Strukturen halten ganze Belegschaften gefangen.“) und diese einzelnen Begrifflichkeiten, die im Moment alle diskutiert werden, differenziert und im Kontext des eigenen Unternehmens, des eigenen Arbeitens zu betrachten.

Wir befinden uns eben auch in einer Pionierzeit und in einem „Explorationsprozess“. Dafür braucht es Vorbilder, was die drei allemal sind.

Ein interessanter Gedanke am Ende des Podcasts ist, dass die Veränderungen in der Arbeitswelt, dass New Work einen Einfluss auf unser privates Leben und Sein und auf Gesellschaft haben könnte. Dass es „über die Arbeitswelt ins Innerste der Menschen kommen könnte“. Es wäre doch durchaus möglich, dass Menschen die Ideen und Erfahrungen, die sie vielleicht gerade in solchen New Work-Projekten im Unternehmen erleben, die sie bei Konferenzen rund um das Thema und in Diskussionen mit anderen hören, mit nach Hause nehmen und sie dort auch anwenden. Das wäre gut.

Im Podcast wird immer wieder auf Frederic Laloux und sein Buch „Reinventing Organizations“ verwiesen. Wer das noch nicht gelesen hat: machen! 

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