»Gedanken über Klang in Leben und Arbeit«
„The Music“ heißt ein erstaunliches, vor kurzem erschienenes, extrem innovatives Buch, das ich heute zur Inspiration und Reflexion über die klangliche Dimension des Lebens empfehlen möchte.
Alles klingt – und wenn das so ist, lohnt es, ja ist es für unser Leben und Arbeiten geradezu wichtig, einmal genauer hinzuhören, bei uns selbst und in unserem Umfeld.
„The Music“ ist eines der neuesten Werke von Matthew Herbert, dem international renommieren britischen Komponisten, Klangkünstler und -forscher, DJ, Produzenten, Autor und Rundfunk-Programmdirektor. Das Verblüffende daran: Es ist ein verschriftlichtes imaginäres Musikalbum – Sounds, Klänge, Rhythmen, Musik, alles ist nur mit Worten beschrieben. Dauer des Albums 60 Minuten, wäre es eine Tonaufnahme. Und dabei ein äußerst vielfältiger und zugleich kritischer Roman über unsere heutige Welt mit unzähligen Momentaufnahmen und Geschichten über Menschen und das Leben! Hier eine Klang- bzw. Musikprobe:
„A schoolgirl with black hair, dirty shoes and a short scar on her arm is sitting on the end of an unmade bed at dusk with headphones on. We hear the tinniness of the sound for a while as it leaks from her ears, but it’s impossible for us to work out what it is. There’s is a slight breeze through an open window. An occasional insect, the angry bark of a stray dog. […] We crossfade into a different sound – 180.000 hotel mini-bar refrigerators, many of them empty, grimly buzzing in unison. It takes ten minutes for the sound to rise up slowly, as if distilled through a filter that only allows lower frequencies. […] Just as the sound of the fridges becomes overwhelming, intense, it cuts suddenly to the inside of an empty shipping container inside a depot at night in an unknown Chinese port. […] The girl slowly turns the handle of a roughly painted wooden door. […] All the hotel TVs on standby in Korea buzz together for a minute. A text message is received at a bus stop. A scientist’s shoulder clicks as she bends over in a yoga class.”
Alles klingt (wenngleich einiges für unsere Ohren erst hörbar gemacht werden muss). Wie aber hören wir die Welt? Die Natur, unsere Mitmenschen, unsere Arbeit, unser Leben? Welche Klänge sind uns bewusst? Welche blenden wir aus? Auf wen hören wir, auf wen nicht? Warum? Hören wir uns selbst? Welche „Musik“ ist in uns, will erklingen? Wie passt sie mit der unserer Familie, Freunde, ArbeitskollegInnen, Kunden oder Geschäftspartner zusammen? Wie müsste die jeweilige gemeinsame Musik klingen, damit wir sie gerne hören und spielen? Hören wir doch mal hin…
Mehr über Matthew Herbert findet Ihr übrigens noch hier.
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