»Ikigai East & West«

  • 17.11.2022 (aktualisiert)
  • von Gerhild Vollherbst
  • Lesezeit: 15 Minuten
Gerhild sprach mit Wen Long Qu über Ikigai und die Haltung, mit der wir in die Welt gehen ...
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Den Begriff Ikigai habe ich vor kurzem im Netz gesucht und verblüffende Ergebnisse gefunden: “Ikigai macht dich sofort glücklicher”, habe ich gelesen. Es kam auf vielen Karriereseiten vor, und es gab sogar ein Ikigai-Sportstudio. Ich sprach darüber mit Enfants Terribles-Community-Mitglied und Ikigai-Trainer Wen Long Qu.

Long, was ist Ikigai eigentlich? Eine Philosophie? Eine Methode zur Selbstreflexion? Ein Coaching-Modell?

Für diese Frage möchte ich zunächst einen Schritt zurückgehen: Aus welcher Perspektive schauen wir? Aus welchem Kulturkreis? Daraus ergeben sich unterschiedliche Antworten.

Aus der westlichen Perspektive wird Ikigai anschaulich dargestellt mit dem Ikigai-Venn-Diagramm – das ist die Blume mit den 4 Feldern, die viele kennen. Die vier Fragen “was ich liebe”, “was ich gut kann”, “was die Welt braucht” und “womit ich Geld verdiene” sind tolle Coaching-Fragen, das ist ein toller Rahmen, tolle Tools um sich selbst zu reflektieren. Das Ikigai-Venn-Diagramm stammt übrigens von Marc Winn. Es ist ein “Remix” aus Andre Zuzunagas Purpose-Diagram, Jim Collins “Hedgehog Konzept” und Dan Buettners Forschung zu den sogenannten Centenarian, Menschen, die über 100 Jahre alt sind. Marc Winn betont, dass es seine Interpretation von Ikigai ist. Doch die Macht des Internets hat vordergründig diese Illustration als Ikigai verbreitet und zu einem Internet-Meme-Status erhoben. Alle schauen durch ihre jeweilige kulturelle Brille. Das ist die westliche Form, Ikigai auf den Punkt zu bringen.

Ikigai Venn Diagram by Marc Winn: What’s Your Ikigai?, The View Inside Me, May 14, 2014, http://theviewinside.me/what-is-your-ikigai/

Und die östliche Form?

Für eine östliche, asiatische Perspektive von Ikigai möchte ich etwas mehr in die japanische Kultur einsteigen. Hier geht es stärker um eine Lebensphilosophie, eine Einstellung, innere Haltung.

Japan ist geprägt von einer synkretischen Kultur, also, ganz kurz gefasst, eine Art Melting Pot aus verschiedenen philosophischen Lehren und Religionen. Um das etwas genauer zu benennen: Eine Verblendung aus Shintoismus, Konfuzianismus und Zen-Buddhismus. Japan hat es geschafft, eigene Kulturelemente mit Elementen aus anderen Kulturkreisen zu harmonisieren. Es gibt dazu eine schöne, ca. 1400 Jahre alte Metapher von Prinz Shotoku Taishi: Shintoismus, Konfuzianismus und Zen im Zusammenspiel ist wie ein Baum. Die Wurzel, also die Basis von allem, das ist der Glaube, der Shintoismus; der Stamm, aus dem alle Äste kommen und alles zusammenhält, das ist der Konfuzianismus; die Blüten, die wir auch ernten können, das ist Zen-Buddhismus.

Shintoismus ist eine animistische Religion: Es geht darin nicht um den “allmächtigen” Gott, sondern um sog. Kami-神, göttliche Geister, die nicht über der Natur stehen, sondern Teil der Natur sind. Viele unterschiedliche Kamis durchstreifen unsere Welt. Wichtig ist, dass wir sie respektieren, ehren durch Schreine, Gaben und Rituale und ihnen keinen Schaden zufügen. In Shintoismus geht es um Verbundenheit. Die Welt ist verbunden, der Mensch ist mit der Natur verbunden. Schadet der Mensch der Natur, schadet er auch sich selbst.

Im Konfuzianismus steht das Zusammenleben in einer Gesellschaft im Mittelpunkt, die Gemeinschaft, das Geben und Nehmen. Konfuzianismus ist entstanden in der “Zeit der streitenden Reiche” ca. 400 v. Chr. als China sich…nun…innerlich selbst zerstritt und bekriegte. Wie können wir wieder in Harmonie in einer Gemeinschaft, in der Gesellschaft zusammenleben, fragte sich Konfuzius. Eine Frage, die im aktuellen Weltgeschehen sehr gut aufgehoben ist, findet ich.      

Der Zen-Buddhismus fragt danach, wie ich mein Leben gestalten möchte. Zen, das Wort, bedeutet meditieren. Bei sich selbst ankommen. Was will ich in mein Leben hineinlassen? Was will ich nicht in meinem Leben? Das Wort Zen- übrigens, wird zusammengesetzt aus Radikal für “Hinweis” oder “Zeichen” und Wortstamm für “für sich” oder “allein”.    

»Ikigai aus einer östlichen Perspektive ist daher viel mehr Philosophie. Es geht um innere, geistige Einstellungen.«

Mir ist es wichtig, nicht das eine oder das andere als das Richtige zu setzen. Aus meiner Sicht ist Ikigai weder nur Philosophie noch nur Coaching-Tool oder Instrument, sondern alles zusammen je nach Kontext, je nach Lebenssituation. Ich möchte nicht den Fokus auf Abgrenzung legen – das ist Ikigai, oder das ist es nicht. Sondern die verschiedenen Ideen zusammendenken, zusammenbringen, das ist viel fruchtbarer. Schließlich gibt es nicht die eine Wahrheit. Jede*r hat eine kulturelle Brille auf, durch die wir alles wahrnehmen – also gibt es immer verschiedene Auslegungen und Interpretationen. Das ist auch gut so! Ich denke, gerade in unserer heutigen Zeit ist es wichtig, sich dem Fremden zu nähern, statt sich abzugrenzen. Stefan Baron, Chefredakteur der Wirtschaftswoche, hat mal geschrieben: Das Fremde hilft uns, das Vertraute besser zu verstehen.

Das “östliche Ikigai” ist ja aus einer synkretischen Kultur entstanden: Shintoismus, Konfuzianismus und Zen-Buddhismus. Aus jedem Workshop-Tag gehen wir mit den folgenden heraus:

Avoid harm (Shintoismus, alles ist Verbunden)
Benefit relationship (Konfuzianismus, wir leben in einer Gemeinschaft)
Cultivate meditation (Zen-Buddhismus, nehme dir Zeit, um bei dir selbst anzukommen)

Das Ikigai-ABC-Ritual basiert auf den Gedanken von “Impact-ABC”. An dieser Stelle vielen Dank an Sissel Hansen, Gründerin von “Startup Guide”, die mir das Impact-ABC näher gebracht hat! ❤️

Bist du eigentlich in Japan aufgewachsen?

Nein, ich bin in Shanghai geboren und bin sowohl in China als auch in Deutschland aufgewachsen und bin durch beide Bildungssysteme gegangen, habe eine Weile in Korea gelebt und hatte noch ein paar andere, kleine Stationen in Asien. Zuhause bin ich sehr “chinesisch” erzogen worden und das klatschte oft gegen die westlichen Werte, die ich “außer Haus” erfahren habe. Diese Spannung zwischen Ost und West war sehr zermürbend für mich als ich noch klein war. Ich fühlte mich zu keiner der Welten wirklich zugehörig.

Heute sehe ich das als Vorteil und bin sehr dankbar, dass ich diese Erfahrung in meine Arbeit einfließen lassen kann. Ich würde sehr gerne auch noch für ein paar Jahre in Japan leben und arbeiten. Es gibt dort schöne Rituale, z.B. gehört ein Daily Standup in japanischen Firmen seit Jahrzehnten zum beruflichen Alltag. Sogenannte Chorei-朝礼 dienen nicht nur dazu, alle upzudaten, sondern vielmehr um Dankbarkeit auszudrücken. Die Gemeinschaft, der Familienbezug ist sehr wichtig. Die Menschen zeigen viel Dankbarkeit.

Was war für dich selbst der Anlass, dich mit Ikigai zu beschäftigen?

Ich hatte damals einen Job, den ich als meinen Traum-Karriereweg angesehen habe. Mein Ziel war, als Expat für eine deutsche Firma in China zu arbeiten. Dafür habe ich sehr viel in Kauf genommen. Heute weiß ich, dass ich damit den Vorstellungen und Erwartungshaltung meiner Familie gefolgt bin, aber das war mir damals nicht klar. Irgendwann hatte ich Burnout-Symptome. Es war paradox – je näher ich meinem Karriereziel kam, um so unglücklicher war ich.  

In dieser Situation hatte ich einen Coach, eigentlich war er ein Mentor für mich. Er hat mich aus dem Sumpf herausgezogen, geschüttelt, und gefragt: Long, was willst DU eigentlich machen? Ich hab mich dann mit Coachingansätzen aus dem US-amerikanischen Raum beschäftigt und gemerkt, dass das nichts für mich war.

»Dieses Chakachaka-Coaching: Du kannst alles schaffen, wenn du es nur willst… Das hat nicht zu mir gepasst.«

Und da ich vor BWL auch Sinologie studiert hatte, habe ich mich nach asiatischen Denkbildern umgeschaut. Auf einem amerikanischen Blog bin ich auf Ikigai gestoßen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich nun in Richtung meiner Wurzeln gehe.

Wie hat sich dein Leben dadurch verändert?

Ich war damals im Angestellten-Job so unzufrieden, bin im Urlaub nach China gereist, um Inspiration und neue Wege zu finden, aber neue Ideen haben sich so schnell nicht eingestellt. Aus einem Gedankenspiel heraus habe ich eines Morgens meine Kündigung für diesen Job geschrieben. Ich wollte es gar nicht abgeben, sondern einfach mal ausprobieren, wie sich das anfühlt. Und dann hatte ich so ein drängendes Gefühl, die Kündigung nun auch abgeben zu müssen, aber hatte auch viel Angst, den Schritt zu tun.

Da habe ich dann meine Mutter angerufen; sie hat mir immer übermittelt – bewusst oder unbewusst – dass diese Karriere als Expat Erfolg bedeuten würde, nicht nur für mich, auch für die Familie. Gesicht wahren und Gesicht stärken. Eigentlich wollte ich von ihr hören, dass sie dagegen spricht, und wollte auch noch einmal richtig dagegen rebellieren…(lacht ganz laut).

Aber es kam alles anders: Meine Mutter hat verstanden, worum es mir ging. Sie sagte, wenn es das ist, was dich glücklich macht, dann ist das der richtige Weg. Diese Erfahrung hat meine Beziehung zu meiner Mutter verändert, uns näher gebracht. 

Ich habe dann also gekündigt, aber musste mich dann erstmal damit beschäftigen, wo denn nun das Geld herkommen sollte. Ich hatte mehrere Bewerbungsgespräche, aber kein Job hat richtig gepasst. Im Nachhinein, bin ich überzeugt, habe ich unbewusst ausgedrückt, dass ich gar nicht wieder ins Angestelltenverhältnis gehen wollte. Bis ich irgendwann dachte, es gibt ja viele Menschen, denen es ähnlich geht, ich könnte mich selbstständig machen mit dem, was ich über Ikigai gelernt habe. Veit, mein Coach und Mentor, der mich damals aus dem Sumpf gezogen und durchgeschüttelt hat, hat mich bestärkt: versuch’s! Dann kam doch der BWLer in mir raus, ich habe Businesspläne geschrieben und – mit sehr viel Hinfallen – habe ich heute den für mich passendsten Job überhaupt! 

Du bist Trainer für Ikigai, sagtest du ganz am Anfang. Was genau bietest du an? Welche Kund*innen buchen deine Angebote?

Ich biete Ikigai-Workshops an, gemischt mit Design Thinking, was westlich ist, und viele östliche Ansätze aus dem Shintoismus, Konfuzianismus und Zen. Zum Beispiel reichere ich meine Workshops mit Walking-Meditation an oder durch Tee-Zeremonien. Wir bauen auch Artefakte oder kreieren Rituale um Verbundenheit oder Menschlichkeit zu symbolisieren, um Unternehmenswerte und -kultur wirklich erlebbar zu machen. 

Firmen schauen jedoch erst mal auf das Venn-Diagramm, auf die 4 Fragen, die 4 Felder. Meine Hauptkunden sind nicht etwa Startups, wie ich am Anfang angenommen hatte, sondern mittelständische Betriebe und Konzerne. Hier geht es vor allem um Themen wie Karriereentwicklung und Job Crafting: Wie und wohin können sich Mitarbeiter*innen im Unternehmen weiterentwickeln, wie können wir sie unterstützen ihre Rollen auszufüllen und welche Rollen passen denn überhaupt?

»Den Unternehmen geht es vor allem um Mitarbeiter-Bindung. Mir liegt aber Selbstwirksamkeit und vor allem Genügsamkeit am Herzen. «

Es gibt wenige Kunden, die auch dafür offen sind, dass die Mitarbeiter*innen dann auch kündigen könnten, und dass das ein guter Weg sein könnte und sie für diesen weiteren Weg sogar unterstützt werden.

Ich werde auch für Coaching angefragt, für Menschen, die das Gefühl haben, sie brechen auf in eine neue Karrierephase, damit auch Lebensphase. “Was jetzt?” und “Wie will ich leben?” sind dann die umfassenden Fragen.

Aktuell entwickle ich auch ein Ikigai-Brettspiel. Das geht in Richtung RPG, also Role-Playing-Game. Ich möchte einen einfacheren Einstieg in Ikigai anbieten. Und ich merke immer wieder, dass der Transfer, das, was die Leute aus dem Workshop mitnehmen und umsetzen wollen, doch noch ein großer Spagat ist zu dem, was sie dann wirklich umsetzen. Das Leben auf einmal umzukrempeln ist eben auch mit krasser Unsicherheit verbunden. Durch den spielerischen Gedanken möchte ich anregen, neue Wege einfach mal auszuprobieren. Es ist zwar nur in der Spielwelt, aber ich kann nachspüren, wie sich das anfühlt. Und wenn wir scheitern, dann geschieht das im Spiel und wir lernen trotzdem daraus. Auch haben wir im realen Leben viele Rollen angenommen. Manche haben wir bewusst gewählt, manche Rollen wurden uns zugeteilt und manche Rollen sind uns gar nicht bewusst, dass wir sie “spielen”. Wie ist es, einer Rolle zu entfliehen oder eine komplett andere Rolle zu spielen? Das im Spiel zu erfahren, ist leichter.

Longs Literaturtipps

What Makes Life Worth Living – Gordon Mathews
The Little Book of Ikigai – Ken Mogi
The Oxford Handbook of World Philosophy
How the World Thinks – Julian Baggini
Zen: The Art of Simple Living – Shunmyo Masumo

Glaubst du, dass Menschen in Europa zurzeit einen höheren Bedarf haben, sich mit Gedanken über den Lebenssinn, also auch z.B. mit Ikigai zu beschäftigen? Inwiefern hat dies auch mit der beginnenden Digitalisierung zu tun?

Ich weiß nicht, ob es ein höherer Bedarf ist, eher ein anderer Bedarf, ein anderer Ansatz würde ich sagen. Wir “im Westen” sind noch sehr stark modellierend unterwegs. Wir versuchen unser Leben so zu gestalten, dass wir viel Verfügungsgewalt darüber haben können. Wir wollen das “unique” aus dem eigenen Ich herausholen, etwas Einzigartiges modellieren. Das “Ich” gilt ja in der westlichen Gesellschaft als einzigartig. Der Lebenssinn unter westlicher Perspektive ist stark aufgeladen mit “Autonomie” und “Selbstgenuss”.

Im asiatischen existiert das “Ich” erst durch die Beziehung zu den Mitmenschen, dem Umfeld. Im Asiatischen nennen wir z.B. unsere Verwandten weniger beim Namen, sondern sagen oft “große Schwester” oder “Onkel”. Gordon Mathews, einer der originellsten Ikigai-Forscher in englischer Sprache hat bereits 1996 geschrieben, dass das Modellieren des eigenen Schicksals das ist, was mich von anderen Menschen unterscheidet. Doch die Kultur ist das, was uns zu einer Gemeinschaft zusammenschweißt, also das “sich kümmern um Andere”.

»Vielleicht brauchen wir einen Lebenssinn-Ansatz, in dem wir vordergründig die Verbundenheit und das Zwischenmenschliche verfolgen. Anstatt die Uniqueness vorab zu modellieren, zu formen, reift sie dann von selber heran.«

Und das Heranreifen, das Zeit Lassen, die Langsamkeit, ist eventuell das, was wir in der raschen Digitalisierungs-Welt verstärkt suchen.     

Aber ich finde Ikigai, ist nicht gegen die Digitalisierung, sondern mit der Digitalisierung. Ich finde, es ist keine Gegenbewegung. Digitalisierung bringt uns auch den großen Vorteil, mit Menschen aus der ganzen Welt sprechen und zusammenarbeiten. Es geht in der Digitalisierung immer stärker darum, Arbeiten und Leben zu verblenden. Daher könnte Ikigai eine gute Wirkung haben: verbundener und menschlicher werden in der Arbeit. Wie gestalten wir digitales Arbeiten, um den menschlichen Bedürfnissen mehr Raum geben? 

Welche Frage würdest du unseren Leser*innen für das neue Jahr mitgeben? Eine Frage zum Ausblick auf ein neues Jahr können wir uns ja jedes Jahr stellen. Aber gerade für dieses neue Jahr?

Ui… sehr gute Frage. Was ich mich in letzter Zeit frage ist, ob unser Kommunikationsstil generell “rougher” geworden ist oder, ob es nur mein Eindruck ist. Vielleicht können die Leserinnen und Leser das auch kommentieren. Ich nehme, mich selbst eingeschlossen, mehr Unsicherheit und Mangeldenken wahr. Deshalb könnte eine Frage sein: Wie menschlich kommuniziere ich gerade? Das Wort “Menschlichkeit” wird übrigens im Chinesischen zusammengesetzt aus Radikal “Mensch” und dem Wortstamm “Zwei”. Menschlichkeit ist die Beziehungsqualität zwischen zwei Menschen. 

Herzlichen Dank, Long.

Long ist Ikigai-Trainer und bringt Menschen in und außerhalb von Unternehmen die Ikigai-Philosophie und ihre Anwendung näher, indem er asiatische Tradition mit westlicher Effizienz verbindet.

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